Zu guter Letzt reiht sich nach Frau Schwarz und Fräulein Weiß noch eine dritte äußerst interessante Persönlichkeit in den Kreis unserer besonderen Frauen im SchMärz ein. Ann Marie ist Teil einer exklusiven Gesellschaft, die erotische Literatur zum Leben erweckt...
Was für ein Blog,
liebe Frau Müller! Kunterbunt, grenzüberschreitend und Einblick in „geheime
Gesellschaften“ gebend. Ich bin begeistert und hoffe noch viel von ihnen lesen
zu können.
Nun zu mir.
Ich bin Ann Marie. In der Szene werde ich Einigen bereits bekannt sein. Ich bin
aber nicht irgendeine schlechte Kopie, von denen viele momentan in
verschiedenen O-Veranstaltungen krampfhaft versuchen meinem Vorbild zu
folgen. Ich bin DIE Ann Marie. “Trainerin der Lust“ auf dem Excès de Roissy,
welches zweimal im Jahr an einem geheimen Ort stattfindet…
Eine kleine
Vorgeschichte
Das Excès de Roissy ist ein dramaturgisches Event, welches die Geschichte der O, ein literarischer
Klassiker von Dominique Aury, bis ins kleinste Detail in Szene setzt. Dafür schlüpfen
viele faszinierende Persönlichkeiten in die einzelnen Rollen aus dem Buch.
Unser Team besteht aus über 20 Personen. Die beiden Hauptcharaktere des Buches
werden von einem Paar, welches in einem Dom/Sub Verhältnis (also in der
O-Konstellation) zueinander steht, eingenommen. Die Beiden erscheinen als Gast.
Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf den Neigungen der Sub und den Ideen
des Doms.
Über Monate
hinweg entstehen so im regen E-Mail-Austausch zwischen dem Dom und den
Organisatoren wundervolle maßgeschneiderte Szenerien für jedes einzelne Paar. Wir
bieten ihnen eine wunderschöne authentische Kulisse, das nötige Wissen, den
Teamgeist und das Herzblut. Dies alles ermöglicht es uns, das Ganze nun schon
seit einigen Jahren durchführen zu können. Ganz abgesehen von den durchweg positiven
Feedbacks der Gäste, welche bereits schon einmal in Roissy sein durften, ist es
auch für uns als Team jedes Mal wieder eine phantastische Herausforderung, ein
neues Event zu planen und in die Realität umzusetzen.
Letzte Woche
war es wieder soweit. Das Roissy öffnete seine Tore und lud auserwählte Gäste
in seine Gefilde ein.
Ann Marie
war wieder mit dabei, wie immer. Denn das würde sie sich nur sehr ungern
entgehen lassen. Schließlich möchte sie wissen, wie es ihren Püppchen geht, was
sie vom letzten Training mit ihr noch wissen und was sie seit dem vergangenen
Besuch in Roissy getan haben, um noch besser zu werden.
Wie
bereits erwähnt bin ich, Ann Marie, die Trainerin. Von mir lernen die Os in absolut
jeder unbedenklichen Situation Haltung zu bewahren, ein schönes Bild für die
anwesenden Herren und die gesamte Dienerschaft des Hauses Roissy abzugeben und
sich dem ganzen O-Prozedere würdevoll hinzugeben. Sie sollen ausschließlich
dienen. Dabei ist es völlig egal, ob ihnen gerade die Kehle geschändet wird
oder sie die Herren mit kleinen Leckereien verköstigen. Dienen in vollster
Schönheit. Dienen den anwesenden Herren. Dienen ihrem eigenen Herrn und
natürlich dem Hause Roissy.
Missachtungen
werden sofort und unverzüglich bestraft. Die Os haben strenge Regeln zu
befolgen und natürlich ihre eigene Szene „abzuarbeiten“.
Aber ich bin
ja da. Ich zeige es ihnen und korrigiere sie bis zu meiner vollsten
Zufriedenheit. Mit Worten animiere ich sie auf ihren eigenen Körper zu achten.
Sie sollen sich bei dem was sie tun wohlfühlen und sich selbst bei der
Ausführung bestimmter Bewegungen und Positionen beobachten und dabei ständig verbessern. Schließlich
möchte ich, dass jede Einzelne von ihnen so gezielt wie möglich ihre individuellen
Reize einzusetzen vermag.
Sie sollen
zudem lernen durchzuhalten. Wenn es zum Beispiel darum geht, mit einem Knebel
im Mund einige Zeit lang würdevoll auszusehen, auch wenn der Speichel schon in
klebrig-schleimigen Fäden aus dem Mund tropft. Oder dennoch graziös dahinzuschreiten, wenn ihre Füße nach einigen Stunden des Stehens völlig ermüdet sind und
die roten Highheels langsam zur
Folter werden.
Ich habe
stets ein besonderes Augenmerk auf meine Lämmchen. Die Aufmerksamkeit immer auf
Ästhetik gerichtet, werfe ich den Os gelegentlich ermahnende Blicke zu, welche
sie unmittelbar verstehen und ihre Wahrnehmung sofort wieder auf die eigene
Haltung lenken. Immer wieder korrigiere ich. Wenn nicht prompt eine Reaktion erfolgt,
helfe ich auch nur zu gerne mit meiner Gerte nach. Aus einem mir unerklärlichen
Grund trifft dies nur sehr selten zu ;-). Ich verbessere sie auch in den
unmöglichsten Situationen. Um mal
Klartext zu reden: Das ganze Geficke um mich herum ist mir absolut egal. Die
Haltung der Benutzten allerdings nicht.
Mit der nötigen
Strenge und dennoch weise gewählten, liebevollen Worten zwinge ich einige der
Os manchmal ihren Stolz herunter zu schlucken und Dinge zu tun, die für sie vor
einiger Zeit noch undenkbar gewesen wären. Lesbische Spiele zum Beispiel. Für
manche ein Graus. Doch ist es selbst für mich sehr schön anzusehen. Die Os
wissen das zu schätzen. So sind sie doch im Nachhinein immer unendlich dankbar
für die Erfahrung und dafür, wieder ein Stück über ihre Grenzen gezwungen worden
zu sein.
Als Trainerin
bringe ich ihnen nicht nur die ästhetischen Bewegungen, Regeln und geforderten Positionen
bis zur Perfektion bei. Ich achte zudem auch noch auf ihr körperliches
und emotionales Befinden. Da ich ein großes Maß an Empathie besitze, in diesem Sinne Chapeau an
Frau Schwarz, bin ich in der Lage sofort zu reagieren, wenn es einer meiner
Zuckerpuppen gerade nicht gut geht. Dies kann viele Ursachen haben: vielleicht
kostet die Grenze, welche gerade erweitert wird zu viel Überwindung oder die
privaten Sorgen durchbrechen gerade den “Film“, in welchem sie sich befinden.
Oder irgendein anderes Wehwehchen. In diesem Fall ziehe ich meine „Spezial-Karte“. Das Team weiß sofort Bescheid und ich ziehe mich mit der betreffenden Pers-O-n kurz zurück, um diesem geistigen
Teufel Einhalt zu gebieten.
Würde ich
dies nicht tun, so wäre für diese O innerlich der Abend gelaufen und es würde
ein unangenehmes Gefühl über all dem Schönen, was sie an diesem Abend erleben
durfte, zurückbleiben. Das ist auf keinen Fall im Sinne des Hauses Roissy.
Die Optik
einer jeden O besteht jedoch nicht nur aus einer allzeit würdevollen
Körperhaltung. Ich möchte, dass sie schön sind, jede ganz individuell für sich. Dabei gilt es das Beste aus ihnen herausholen. So achte ich darauf, dass die
Haare in einem ordentlichen Zustand sind und das Make-Up auch dort sitzt, wo es
hingehört. Vielleicht muss der Lippenstift nach einer Benutzung ihres Mundes
durch irgendeinen der anwesenden Herren wieder ordentlich blasetauglich
geschminkt werden?
Jene O´s,
welche schon des Öfteren in Roissy waren, werden natürlich etwas härter geprüft
und müssen zuweilen ihre Aufgaben unter erschwerten Bedingungen ausführen. Die
neuen Os unterliegen meinem Welpenschutz.
Jetzt wird zum
Schluss einigen von euch die Frage unter den Nägeln brennen „Warum um alles in der Welt tut das eine
Frau?“
Diese Frage
ist relativ einfach zu beantworten. Weil sie es liebt. Sie liebt es zu dienen und zu bedienen. Sie liebt es, sich
zu unterwerfen. Es ist einfach so.
Ähnlich wie Frauen, die sich ihre Haare blau
färben. Sie lieben das ebenfalls, auch wenn es hier und da Menschen gibt, welche
darüber ihren Kopf schütteln. Deswegen werden sie nicht aufhören ihre Haare zu
färben, denn sie lieben es eben. Und sie haben den Mut anders zu sein, sich über
gängige Vorstellungen hinweg einen Wunsch zu erfüllen. Ich nenne das schlichtweg
Selbstverwirklichung. Jeder hat ein Recht darauf. Die eine färbt sich die Haare blau und die andere trägt ihren Hintern gerne blau.
Ich gebe
euch allen einen gut gemeinten Ratschlag mit auf den Weg hinaus aus dem SchMärz: Leben und Leben lassen. Diese Menschen LEBEN,
also sollten wir sie LASSEN.
Ich hoffe
dieser kleine Einblick in die Geschichte der O hat euch gefallen. Vielleicht
werde ich die eine oder andere unter euch irgendwann einmal trainieren. Bis dahin
verbleibe ich mit den allerliebsten Grüßen
eure Ann Marie
Damit neigt sich der SchMärz seinem vorläufigen Ende entgegen. Ich habe das Gefühl, der Abschied von unseren drei Gastautorinnen ist kein Adieu sondern ein "AUF WIEDERLESEN". Spätestens im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt "Der SchMärz ist da..." . Wie eingangs bereits gesagt: BDSM ist viel mehr als Kabelbinder und ein feuchter Kinositz. Es sind längst nicht alle Geschichten erzählt. Und das Jahr nimmt seinen Lauf.
Ab nächste Woche dürfen die Blessuren der geneigten Leserschaft zunächst verheilen. Es geht weiter mit hirnwarmen Ergüssen aus meinem nicht immer alltäglichen Gedankensalat. Kann schlüpfrig sein, muss es aber nicht. Ich freu mich auf euch.
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