Lehrer sind auch nur Menschen. Und nicht jeder trifft sich abends mit Kolleginnen abwechselnd zum Nordic Walking oder zum Fortgeschrittenenkurs in Seidenmalerei. Ich denke ich bin das Kuckucksei im Lehrerzimmer. Etwa wie ein Veganer, der ausversehen Metzger geworden ist oder ein Pilot mit Höhenangst. Oder wie eine Franzi van Almsick, die immer wieder vom Schwebebalken fällt weil sie noch nie jemand ins Wasser geschubst hat.

Donnerstag, 23. März 2017

51 Shades of SchMärz: KNIGGEbrot zur Teestunde TEIL 2

Die Frauen im SchMärz könnten unterschiedlicher nicht sein. Nach der dominanten Frau Schwarz begleiteten wir vor zwei Tagen das geduldige Fräulein Weiß ins Ungewisse (Teil 1 HIER). Nach einem Kinoabend mit ihrem Herrn, befindet sie sich nun an einem unbekannten Ort, an dem das Treffen der Beiden einen ungewissen Verlauf nehmen wird. Nur in einer Sache wird sich das Fräulein immer sicherer: es erwartet sie eine Strafe...


Da stand ich nun: barfuß, mit verbundenen Augen und immer noch etwas fröstelnd. „Bleib ruhig“, hörte ich mich innerlich wieder zu mir sagen. Ich spürte einen kalten Gegenstand,  welcher sich von vorne langsam nach hinten um meinen Hals legte. Mein Halsband, mein wunderschönes Halsband. Dies bedeutete, dass ich nun in meiner Rolle als seine Sklavin ankommen sollte. Es war das Zeichen, welches das „Spiel“ zwischen ihm und mir einläutete. Ich korrigierte meine Haltung. Brust raus. Rücken gerade. Körperspannung. Würdevoll und schön. Bereit zu dienen. „Dann mögen die Spiele also beginnen“ sagte ich zu mir und konnte mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.

Der Karabiner klickte in den Ring meines Halsbandes und ich verspürte einen leichten Zug, der mich sanft zum Folgen zwang. Langsam schritt ich, bedacht darauf, dies so würdevoll es barfuß geht, zu tun. Ich hörte eine Tür ins Schloss fallen und wurde kurz darauf von meiner Augenbinde befreit.

Mein Herr befahl mir, mich auszuziehen und meine Sachen ordentlich auf einen Stuhl zu legen, während er mir dabei zusah und es sich in einem Sessel gemütlich machte. Eigentlich mag ich  so etwas gar nicht. Aber er sieht mich nicht mit notgeilen, geistig schon durchvögelnden Augen an. Sein Augenmerk liegt vielmehr auf der Ästhetik dabei. Er achtet auf meine Körperhaltung und ob ich in der Lage bin, in einer unangenehmen Situation die Würde zu bewahren.


Mit leicht gespreizten Beinen, beiden Händen im Nacken  und natürlich dem gesenkten Blick deutete ich ihm an, dass ich mit dieser Aufgabe fertig sei. Er sagte „Gut gemacht“, stand auf und führte mich zur Wand hinter mir. 
Sanft drehte er mich an den Hüften mit dem Gesicht zur Wand und einen Augenblick später umschlossen zwei Handfesseln aus Leder, breit genug um nicht einzuschnüren, meine Handgelenke. Seine Finger begannen meinen Rücken zu streicheln. Besser gesagt eher abzutasten, wie eine Art Kontrolle, ob auch alles so ist, wie er es will. Mit zunächst leichten, tätschelnden und dann stetig stärker werdenden Schlägen seiner Hände begann er meine Haut aufzuwärmen und sie damit auf das Kommende vorzubereiten. Dafür nahm er sich heute extrem viel Zeit. Was immer sehr leicht und fast schon „lächerlich“ beginnt, wird gegen Ende ganz schön heftig. Er kennt mich und auf diese Art knippst er sozusagen langsam meine Gedanken aus.

Ahhhh...wohlige Wärme breitete sich über meine gesamte Hinterfront aus. Ich fühlte mich warm und entspannt. Ich genoß die Situation, in welcher ich mich befand und vergaß meine Nacktheit völlig. Ein fließendes Kleid aus Wärme umhüllte mich.

Meine Entspannung verwandelte sich plötzlich zu einem Krampf. Ein harter, punktgenauer, tief zwiebelnder Schmerz, der sich quer über meine beiden Pobacken ausbreitete,  ließ mich zusammenzucken und laut aufwinseln. Verdammt, das war doch nicht etwa –KNALL. Und wieder dieser Schmerz. Diesmal etwas über dem Vorherigen platziert. Erneut winselte ich auf. Ich begann etwas tiefer ein- und auszuatmen um diesem Schmerz Herrin zu werden. Mein Körper akzeptierte den Schmerz und nach der Anspannung entkrampfte er sich wieder etwas.

Unmittelbar darauf folgte gleich Schlag Nummer drei. Auf selber Höhe des ersten Schlags. Verdammt, verdammt, verdammt - ein Rohrstock. Dieser ekelhafte Schmerz, wie ich ihn hasse, dachte ich, während Schlag Nummer 4 auf meinen Hintern knallte. Scheiße, dachte ich,  der Rohrstock kommt nur zum Einsatz wenn ich (nach Schlag fünf weiterdenkend) irgendetwas  falsch gemacht hatte.
Mit Schlag sechs erhöhte mein Herr die Intensität der einzelnen Schläge und mein Winseln wurde zu einem stöhnenden Schreien. Meine Atmung wurde heftiger und schneller. Ein bisschen so wie der Atem in der Bahn, die man gerade noch erwischt hat.
„Haltung“ hörte ich meinen Herrn ermahnend sagen. Und nachdem ich diese wieder eingenommen hatte, folgten Schlag sieben und acht unmittelbar hintereinander. Diesmal schrie ich, während ich gedanklich diesen verdammten Rohrstock verfluchte. Ich knickte etwas zusammen, meine Beine schienen ihre Festigkeit zu verlieren.

 „Haltung“ ermahnte er wieder. Nun etwas lauter und strenger. Ich rappelte mich auf während Schlag neun und zehn, an Geschwindigkeit und Stärke  zunehmend, dicht aufeinander folgend meinen Po trafen.  
Wieder mit den Beinen einknickend, mein Gewicht überwiegend von meinen Handfesseln gehalten, schreiend und winselnd, unfähig zu denken und absolut haltungslos versuchte ich wie eine schwangere Frau in den Wehen diesen tiefen Schmerz, der sich meines Körpers bemächtigte wegzuatmen. Ein zugleich heißes und kaltes Gefühl durchfuhr meinen Körper und ich spürte wie mir Tränen in die Augen stiegen, sich ihren Weg durch meine geschlossenen Lider bahnten und nach unten über die Wangen rannen. Es war kein Weinen im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr eine Art Überdruckventil, der Situation geschuldet.

Seine Stimme war eine wohltuender Seelenstreichler. Mit spöttischem Unterton fragte er mich wie viel Schläge es jetzt seien. Er hatte leider vergessen mitzuzählen. Ich schmunzelte. Dieses Spiel hatte er schon zu oft mit mir getrieben, ich habe dieses Spiel auch schon zu oft verloren und musste von vorn beginnen. Mich wieder straffend und Haltung einnehmend antwortete ich selbstsicher: „Es waren zehn, mein Herr.“ „Gut“, sagte er “du weißt, was es für ein Schlagwerkzeug war?“
„Ja, ein Rohrstock mein Herr“ antwortete ich.
„Und wann verwende ich einen Rohrstock?“ fragte er wie ein egozentrischer Lehrer.
„Nur als Strafe, mein Herr.“ antwortete ich.

Er sagte mir, dass ich an diesem Abend noch weitere dreißig davon erhalten werde. Erschrocken blickte ich ihn über meine Schulter an um mich noch einmal genau davon zu überzeugen, dass er es ernst meinte.
„Noch dreißig?“ fragte ich ihn ängstlich.
Grinsend erwiderte er: „Nun wenn du mich so fragst“, dabei deutete er auf meine Augen welche in die Seinen schauten, „dann sind es jetzt 40.“ Ich drehte mich um und senkte meinen Blick. Was für eine Dummheit ihn anzuschauen. Verdammt, du blöde Kuh, jetzt sind 40, toll gemacht. Mich innerlich weiter verfluchend, hörte ich wieder seine Stimme: „Ach ja und einen noch weil du unaufgefordert gesprochen hast.“

Er presste seinen Körper von hinten an meinen, umschloss mit der linken Hand meine Taille und prüfte mit der rechten Hand meine immer noch in den Fesseln hängenden Hände, ob sie noch warm sind.
„Geht es dir gut?“ hauchte er mir in mein Ohr. Die Schmerzen waren verflogen. Ich fühlte mich wunderbar. Also antwortete ich: „ Ja, sehr gut, mein Herr.“
Er löste sich von mir, gab mir einen Schluck Wasser und sagte nur noch “Gut, dann können wir ja jetzt durchziehen. Ich weiß dass du keinen blassen Schimmer hast warum du bestraft wirst. Du wirst die Antwort heute aber nur von deinem Ehemann bekommen.“

Er ließ seinen Worten Taten folgen. Die nächsten zehn Hiebe sausten ähnlich wie bei den ersten zehn relativ zügig aufeinander folgend auf mein Hinterteil nieder. Ich empfand sie nicht mehr ganz so schlimm wie die ersten. Ich zählte beflissen mit und achtete abermals auf meine Körperhaltung.
Die nächsten zehn Schläge waren schon nicht mehr so einfach zu ertragen. Immer wieder knickten meine Beine ein und ich hatte Mühe mich aufzurichten um mich „schön hinzustellen“. Er prüfte erneut meine Hände und hielt mich für eine kurze Weile sehr fest von hinten umschlungen, was mir eine wundervolle Sicherheit, innerliche Ruhe und  etwas mehr Stärke verlieh um wieder Haltung einzunehmen.

Dreißig hast du schon, dachte ich mir, nur noch einundzwanzig. Das schaffst du auch noch, ermutigte ich mich innerlich. Doch die nächsten zehn sollten mich wieder entmutigen. Ich wusste nicht mehr wirklich wo hin mit mir, riss an meinen Fesseln. Meine Beine zitterten wie noch nie. Haltung??? Vergiss es.  Keine Ahnung was ich einnahm, aber wie eine würdevolle Haltung fühlte sich das nicht mehr an. Meine Hauptgedanken lagen nur noch darauf den Schmerz zu veratmen und diese verfluchten Zahlen nicht zu vergessen.
Die Vierzig war geschafft. Ich hatte nur noch elf vor mir und atmete wie ein Marathonläufer. Mein Körper war ein nasser Sack: schwer, zittrig, heiß und kalt. Ich spürte wie beim  einundvierzigsten Schlag Wut in mir aufstieg. Wut auf diesen verdammte Rohrstock, Wut auf diesen Mann hinter mir, der ihn führte und  Wut auf mich, dass ich das mit mir machen ließ.
Die weiteren Schläge verdrängten diese Gedanken. Ich schrie und stöhnte unter ihnen, wimmerte, schniefte und heulte. Dabei hatte ich große Mühe die Zahlen auszusprechen und es verging jedes Mal eine kleine Ewigkeit bis ich sie nennen konnte. Ich weiß nicht mehr ob ich überhaupt noch Schmerzen fühlte.

Ich hörte mich selbst die Zahl 50 nennen und erwachte innerlich wieder. Geschafft, halt - noch einer. Ich lächelte und hörte den Rohrstock,  wie er die Luft durchschnitt. Da schnellte er auch schon auf meinen Po nieder. Warum zum Henker gibt er beim letzten Schlag immer noch einmal alles? Egal. Geschafft.

Ich hörte, wie er den von mir verhassten Rohrstock zur Seite legte und auf mich zukam. Seine beiden Hände umklammerten meinen immer noch zitternden und erschöpften Körper und er flüsterte mir ein leises, aus tiefstem Herzen kommendes „Danke“ in mein Ohr. Er löste, mich dabei immer noch fest umklammernd, gekonnt mit einer Hand meine Fesseln und führte langsam und behutsam meine Arme, einen nach dem andern nach unten, dabei wohl bedacht, mich fest genug zu umschließen, dass ich nicht stürzte. Gemeinsam sanken wir auf den Boden. Er drehte mich zu sich und drückte mich fest an sich, gleich einem wertvollen zerbrechlichen Gegenstand.

So verharrten wir eine gefühlte Ewigkeit bevor er mir andeutete mich wieder anzuziehen, inklusive meiner Schuhe. Wir gingen zurück zum Auto. Er vergewisserte sich während der Fahrt noch einmal, ob es mir gut ginge. Ich bejahte und damit gab er mich mit einem liebevollen Kuss auf meine Stirn bei meinem wartenden Ehemann zu Hause wieder ab.

In dieser Nacht vögelte mich mein Mann wie schon lange nicht mehr. Dabei tätschelte er mir meinen von den Schlägen gezeichneten Hintern und belustigte sich an den heftigen Reaktionen meinerseits. Er bezeichnete mich als Hure, Miststück und dergleichen, was ihn und mich ungemein antörnte.
Als wir fertig waren oder er in diesem Fall fertig mit mir war sagte er: „So, nur dass du es weißt: Ich habe dich heute bestrafen lassen.“ Verwundert blickte ich ihn an. „Aber ich denke, du hast daraus gelernt. Also vergiss nie wieder  mir Nutella zu kaufen.“
Schmunzelnd, geschafft vom Abend, meine blauen Flecken deutlich spürend und dennoch absolut tiefenentspannt schliefen wir beide fest umschlungen ein. Es war ein wunderschöner Abend. Und morgen früh würde ich ein großes Glas Nutella kaufen.

Nachdem eure blauen Flecken vom Lesen wohl bis nächste Woche ein wenig verblasst sein dürften, setzen wir in der kommenden und leider schon letzten SchMärz-Woche zum Endspurt an. Zu diesem Finale begleitet uns niemand Geringeres als Ann Marie. Sie nimmt uns mit in eine völlig andere Welt und eine exklusive Gesellschaft, die voller Liebe zum Detail und mit viel Hingabe Literatur zum Leben erweckt. Seid also gespannt....

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