Es schreit aus allen Richtungen:
Du musst deine Nische finden!
Du musst eine Zielgruppe definieren!
Du musst Mehrwert bieten!
Einen Scheiß muss ich. Oder wie Herr Müller immer
zu sagen pflegt:
"Ich muss nur zwei Dinge - Sterben und Scheißen."
In der Schule doziert der Lehrer über ein Thema,
welches im ungünstigsten Falle weder ihn selbst noch die Schüler begeistert.
Dass beide Parteien mehr oder weniger gezwungen sind zur Schule zu gehen,
erschwert die Rahmenbedingungen zusätzlich. Stichwort: MÜSSEN.
Da ich hier aber nun mal nicht in der Schule
sondern in MEINEM Lehrerzimmer bin MUSS ICH GAR NICHTS. Und wisst ihr was noch
besser ist? IHR MÜSST AUCH NICHTS. Ihr dürft kommen wann ihr wollt und lesen
was ihr wollt und ich schreibe WAS ICH WILL. Hört sich doch traumhaft an,
oder?! Im günstigsten Falle finden wir sogar gelegentlich einen gemeinsamen
Nenner… JACKPOT.
Warum schreibe ich das eigentlich. Naja. Auf die
obigen Arbeitsaufträge stößt wohl jeder Blogger irgendwann, wenn er sich fragt,
wie er Leser gewinnen und Reichweite generieren kann.
Halt.Leser gewinnen? Reichweite generieren? Wofür? Wo bleibt da der Spaß? Ich erkläre es möglichst kurz den "Auskotzen über Facebook" soll nicht der Plot dieses Textes sein:
Wenn 700 Menschen Frau Müller abonniert haben (weil sie sie lesen WOLLEN - davon gehe ich aus), dann erreiche ich, ohne dass irgendeiner mit dem Post interagiert, etwa ein Zehntel dieser Abonnenten. FB verteilt nur weiter, wenn jemand liked, kommentiert oder teilt OOOOODER wenn ICH Geld dafür bezahle. Das heißt: ihr könnt euch nie sicher sein, dass ihr auch bekommt was ihr abonniert/bestellt habt WEIL ich im Traum nicht daran denke, Geld für etwas zu bezahlen mit dem ich nullkommanichts verdiene. Aus meiner Sicht werden hier Blogger und Leser verarscht. Aber gut, der junge Herr Zuckerberg muss ja auch von was leben.
Aber dafür nun bestimmte Dinge nicht schreiben, nur weil sie Leser X oder Y nicht gefallen könnten? Ein Thema vermeiden, weil es vermeintlich nicht zu einen anderen passt, über welches auch Menschen ins Lehrerzimmer fanden? Mich verbiegen? Nee. Das hier bin ICH.
Halt.Leser gewinnen? Reichweite generieren? Wofür? Wo bleibt da der Spaß? Ich erkläre es möglichst kurz den "Auskotzen über Facebook" soll nicht der Plot dieses Textes sein:
Wenn 700 Menschen Frau Müller abonniert haben (weil sie sie lesen WOLLEN - davon gehe ich aus), dann erreiche ich, ohne dass irgendeiner mit dem Post interagiert, etwa ein Zehntel dieser Abonnenten. FB verteilt nur weiter, wenn jemand liked, kommentiert oder teilt OOOOODER wenn ICH Geld dafür bezahle. Das heißt: ihr könnt euch nie sicher sein, dass ihr auch bekommt was ihr abonniert/bestellt habt WEIL ich im Traum nicht daran denke, Geld für etwas zu bezahlen mit dem ich nullkommanichts verdiene. Aus meiner Sicht werden hier Blogger und Leser verarscht. Aber gut, der junge Herr Zuckerberg muss ja auch von was leben.
Aber dafür nun bestimmte Dinge nicht schreiben, nur weil sie Leser X oder Y nicht gefallen könnten? Ein Thema vermeiden, weil es vermeintlich nicht zu einen anderen passt, über welches auch Menschen ins Lehrerzimmer fanden? Mich verbiegen? Nee. Das hier bin ICH.
Immer Lehrer, Lehrer, Lehrer. Schon vergessen? Ich
bin das Kuckucksei in dieser Irrenanstalt. Wer erwartet, dass es bei mir nur
bildungspolitisch (wenn auch mit einer gesunden Portion Sarkasmus gepfeffert)
zugeht, der hat nicht verstanden was ein Kuckucksei ist.
Ich bin mehr als nur
Pauker. Und ganz ehrlich: ich verbringe täglich rund acht Stunden mit meinem
Job. Glaubt ihr ernsthaft, da will ich dann noch ellenlange Texte drüber
schreiben? Ich bin doch nicht bekloppt! (aber manchmal lass ich mich eben doch
hinreißen – vorallem wenn die Hutschnur platzt…)
Ganz nebenbei bin ich noch Mutter. Das nimmt im
Schnitt die anderen acht Stunden des Tages (welche ich mehr oder weniger wach
erlebe) in Beschlag. Auch darüber habe ich nur selten Lust zu philosophieren.
Sicher – hier gibt es Reizthemen zu denen auch ich die Finger nicht stillhalten
kann, aber wer NUR Mamagelaber lesen will, der wird wahre Uuuuuuunmengen an
Elternblogs (auch durchaus lustige) in der Blogosphäre finden…
Wofür mir rein rechnerisch am wenigsten Stunden
bleiben, ist meine Rolle als Frau im weiteren Sinne bzw. als ICH im engeren
Sinne.
Tja – und da sind wir beim magischen Kern des gewundenen Horns auf der Stirndes Fabelwesens angelangt: es geht um MICH, um das was MICH interessiert und ausmacht.
Dass das nicht selten (entfernt) was mit Sex zu tun hat, kann man mir
mit Mitte 30 jetzt nicht unbedingt verübeln, denke ich. Auch Themen rund um
Freundschaft und Feiern sind nichts all zu ungewöhnliches. Ich hab mal
gehört, das könnte entfernt etwas mit Lebensfreude zu tun haben.
Yoga macht flexibel - erhöht aber dadurch nicht die Schubladenkompadibilität |
Menschen brauchen Schubladen. Um Ordnung zu halten. Weil sie sich anders im Chaos nicht orientieren können. Oder um Dinge wieder zu finden. Oder um einfach Dinge wegzupacken, um sie nicht mehr sehen zu müssen. Wie auch immer: Schubladen geben uns Sicherheit. Jeder normale Mensch hat jedoch diese eine Schublade, in die er alles packt, was sonst nirgendwo reinpasst.
Ich habe auch solch einen Schrank. Darin befinden sich diverse Bedienungsanleitungen meiner Küchengeräte, der Eiswürfelbereiter aus dem Gefrierfach, Schaumzuckeraugen von vor drei Jahren, die noch immer auf eine noch nicht gefeierte Halloweenparty warten und ein riesiger roter Doppeldildo, der im Praxistest versagte und nun auf seine Weiterverwendung als zu verschenkender Türstopper wartet. Irgendwann ist sicher mal wieder Schrottwichteln...
Wenn ihr Schubladen in eurem Kopf braucht, dann bitte gerne. Packt mich irgendwo rein. Gerne in den Kasten mit den Anleitungen und den vergessenen Geschenken.
Von mir aus auch in den Kasten mit der Aufschrift „Schlüpfrig“, der wäre mir noch der am wenigsten unbequeme. Wundert euch aber nicht wenn der Kasten nicht richtig zu geht – ich bin etwas sperrig. Es kann auch passieren, ihr findet irgendwas, das ihr so gar nicht in dem Kasten vermutet hättet, wenn ihr ihn das nächste Mal aufzieht.
Randnotiz aus meinem Erfahrungschatz: Mama-Communitys veröffentlichen meine Bildungskritischen-/Mama-Artikel nicht, weil ich wohl auch mal etwas "erotisch unterwegs" bin. Interessanterweise stört es die Erotik-Community gar nicht, dass ich auch mal Lehrer-/Mamakram schreibe... An dieser Stelle: Platz für eigene Überlegungen...
Tut mir bitte einen großen Gefallen: sperrt mich
nicht in die Schublade mit den Lehrern. Ich verbringe wie erwähnt täglich acht
Stunden mit dieser Spezies. Das reicht völlig aus.
Auch bitte nicht in die mit den Müttern. Ich könnte
mir vorstellen mein Situations-Tourette führt dazu, dass sie mich mit ökologisch
verantwortungsvollen Hartholzbauklötzen erst steinigen bevor sie mich mit Schnullerketten
erwürgen.
Am wohlsten fühle ich mich übrigens wenn man mir
Raum lässt. Wie der Wellensittich im Wohnzimmer – ich verspreche euch: ich
kacke euch nicht von der Gardinenstange runter. Dass so ein hysterisch flatternder
Wellensittich mitunter etwas stressig in der Bude ist, kann ich gut
nachvollziehen. Wellensittiche sind was für Kenner. Wenn euch mein Geflatter zu
doof wird: macht das Fenster auf. Ich setz mich irgendwo auf nen Baum und
kreisch einfach dort weiter.
Wenn ihr hinter meinem Flattern aber eine zugegeben gut verschlüsselte Botschaft erkennt, dann wartet einfach
drauf, dass ich mich von ganz alleine wieder auf meine Stange setze und den
Schnabel halte.
Meine Güte. Jetzt hat sie mit Schubladen angefangen
und ist bei Käfigen rausgekommen. Ein toller roter Faden. Is mir egal. Käfige
und Schubladen sind beide bescheuert. Genau wie Nischen.
Wisst ihr, was das
Problem an Nischen ist? Was man da rein packt, staubt ein. Man vergisst es und
an den Dreck, der sich dort ansammelt, kommt man noch nicht mal mit dem Staubsauger
ran. Kurz: Nischen sind auch scheiße. Zielgruppe war da noch. Puh. Keine Ahnung.
Wer seid ihr eigentlich?
Ach und der Mehrwert. Schwieriges Wort. Menschen die immer nach Mehrwert dürsten finden bestimmt auch Fasching und Einhörner blöd. Wenn Unterhaltung
auch ein Mehrwert ist, dann biete ich Mehrwert.
Wenn ihr Mehrwert in Bücherrezensionen, Reiseberichten, Kochrezepten oder Produkttests seht, müsst ihr entweder damit leben, dass das Gewünschte dann mülleresk serviert wird oder ewig warten. Nämlich genau so lange wie es dauert, bis mich irgendwas aus einer der Sparten mal so begeistert, dass es mir einen Artikel wert ist. Im Blogtober hab ich mich mal an den Paradedisziplinen versucht. Was soll ich sagen: seit Sportfeste in der Schule ohne meine Teilnahme stattfanden, gab es keinen letzten Platz mehr.
Wenn ihr Mehrwert in Bücherrezensionen, Reiseberichten, Kochrezepten oder Produkttests seht, müsst ihr entweder damit leben, dass das Gewünschte dann mülleresk serviert wird oder ewig warten. Nämlich genau so lange wie es dauert, bis mich irgendwas aus einer der Sparten mal so begeistert, dass es mir einen Artikel wert ist. Im Blogtober hab ich mich mal an den Paradedisziplinen versucht. Was soll ich sagen: seit Sportfeste in der Schule ohne meine Teilnahme stattfanden, gab es keinen letzten Platz mehr.
Wenn ich also im SchMärz bald wieder über
BDSM-Kram blogge, dann weil ich Lust drauf habe. Und weil ich mit Monatsthemen versuche wenigstens ein klein wenig Ordnung im Chaos zu schaffen.
Das heißt aber nicht, dass ich in den kommenden Wochen und auch post-schmärz nicht mit weitaus weniger
erotischen Anekdoten auskomme. Bunt gemischt ist mir eh am liebsten. Das Leben
ist weder schwarz noch weiß. Die fünfzig oder mehr Abstufungen dazwischen sind
am Ende auch nur monochrom. Es ist bunt – genau wie ich.
Wer Colorado und Konfetti mag (wegen bunt und gemischt und so) sollte mir auf Facebook folgen.