In
unserer Gesellschaft heißt es häufig ab einem bestimmten Alter ist man „zu alt
für etwas“. Was bedeutet das? Ich gehöre nicht mehr zu einer bestimmten
Generation Menschen die etwas in ihrer breiten Masse tun oder mögen? Meine
Körperfunktionen sind ab einem gewissen Alter für gewisse Aktivitäten nicht
mehr geschaffen?
Ich
finde irgendwie keinen richtigen Platz in diesen Schubladen. Und dennoch gibt
es Sachen, die mir früher deutlich mehr Spaß bereitet haben beziehungsweise
gegen die ich mich heute sträube. Camping zum Beispiel, billige Schuhe,
Fünf-Minuten-Terrinen oder Illustrierte. All das würde ich körperlich sicher
verkraften und ich würde beim Erwerb einer Instant-Nudel-Mahlzeit vermutlich
auch nicht nach meinem Personalausweis gefragt werden. Die Aussage „Ich bin zu
alt dafür“ ist einfach nicht treffend. Ich für meinen Teil ersetze sie durch
die Aussage „ich bin mir zu schade dafür.“
Paradebeispiel
ist das Shoppen. Als Teenager war es das Größte für mich. Aufgewachsen auf dem
Dorf bettelte man die Eltern kurz nach Geburtstagen, Weihnachten oder der
Zeugnisausgabe an, den Familien-PKW in Richtung Parkhaus einer Ladenstraße der
nächstgelegenen Stadt zu steuern nur damit man dort das „hart verdiente“ Oma-Geld
in Hüftjeans mit Bootcut und nabelfreie Tops investieren konnte. Das
Glücksgefühl wuchs proportional zur Anzahl der Plastiktüten am Handgelenk…
Mit
den Jahren hat sich mit der Veränderung meiner Konsum-„Hardware“ (besseres Einkommen,
Führerschein, unzählige gute Online-Shops, Paypal-Konto) auch meine „Software“
verändert: wachsendes Qualitätsempfinden, Resistenz gegen DIE MEISTEN Trends (Einhörner
ausgenommen) und Soziophobie als Anfallsleiden.
Wie
sich diese Veränderungen auf mein Shopping-Verhalten ausgewirkt haben lest ihr
wenn ihr hier klickt:
Ich
habe den Artikel schon vor längerer Zeit für eine liebe Blogger-Kollegin als
Gastbeitrag geschrieben. Petra Gartenäffchen zähle ich zu meinen ERSTEN echten
Fans. Vermutlich waren es die Gemeinsamkeiten, die uns zu einander führten.
Wir
„gehorchen“ beide einem König auf vier Pfoten. Bringen wir im Opfer aus der
Dose belohnt er uns mit dem Anblick von Kleintierkadavern auf der Terrasse.
Wir
haben beide beruflich mit den Kevins und Chantals unserer Gesellschaft zu tun.
Ich mit den kleinen – sie mit den großen.
Sie
bastelt weil sie es gerne tut, ich tue es weil ich es muss und dafür bezahlt
werde. Ich profitiere gerne von ihren enthusiastischen Upcycling-Ideen.
Schließlich ist Verbrauchsmaterial teuer und Schulen haben nie Geld.
Petra
hat im Gegensatz zu mir einen grünen Daumen (meiner ist eher braun). Wenn bei
euch (wie auch bei mir) alles eher knusprig wächst und ihr das ändern wollt
dann lohnt es sich, mal genauer bei ihr rein zu schauen. Ebenso wenn ihr mal
wieder mit mehr als Tiefkühlpizza aus eurem Backofen beeindrucken wollt…
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