Lehrer sind auch nur Menschen. Und nicht jeder trifft sich abends mit Kolleginnen abwechselnd zum Nordic Walking oder zum Fortgeschrittenenkurs in Seidenmalerei. Ich denke ich bin das Kuckucksei im Lehrerzimmer. Etwa wie ein Veganer, der ausversehen Metzger geworden ist oder ein Pilot mit Höhenangst. Oder wie eine Franzi van Almsick, die immer wieder vom Schwebebalken fällt weil sie noch nie jemand ins Wasser geschubst hat.

Montag, 20. Februar 2017

Shop-o-kalypse NOW: Cortisol im MIDSEASON-SALE




In unserer Gesellschaft heißt es häufig ab einem bestimmten Alter ist man „zu alt für etwas“. Was bedeutet das? Ich gehöre nicht mehr zu einer bestimmten Generation Menschen die etwas in ihrer breiten Masse tun oder mögen? Meine Körperfunktionen sind ab einem gewissen Alter für gewisse Aktivitäten nicht mehr geschaffen?

Ich finde irgendwie keinen richtigen Platz in diesen Schubladen. Und dennoch gibt es Sachen, die mir früher deutlich mehr Spaß bereitet haben beziehungsweise gegen die ich mich heute sträube. Camping zum Beispiel, billige Schuhe, Fünf-Minuten-Terrinen oder Illustrierte. All das würde ich körperlich sicher verkraften und ich würde beim Erwerb einer Instant-Nudel-Mahlzeit vermutlich auch nicht nach meinem Personalausweis gefragt werden. Die Aussage „Ich bin zu alt dafür“ ist einfach nicht treffend. Ich für meinen Teil ersetze sie durch die Aussage „ich bin mir zu schade dafür.“ 

Paradebeispiel ist das Shoppen. Als Teenager war es das Größte für mich. Aufgewachsen auf dem Dorf bettelte man die Eltern kurz nach Geburtstagen, Weihnachten oder der Zeugnisausgabe an, den Familien-PKW in Richtung Parkhaus einer Ladenstraße der nächstgelegenen Stadt zu steuern nur damit man dort das „hart verdiente“ Oma-Geld in Hüftjeans mit Bootcut und nabelfreie Tops investieren konnte. Das Glücksgefühl wuchs proportional zur Anzahl der Plastiktüten am Handgelenk…

Mit den Jahren hat sich mit der Veränderung meiner Konsum-„Hardware“ (besseres Einkommen, Führerschein, unzählige gute Online-Shops, Paypal-Konto) auch meine „Software“ verändert: wachsendes Qualitätsempfinden, Resistenz gegen DIE MEISTEN Trends (Einhörner ausgenommen) und Soziophobie als Anfallsleiden.

Wie sich diese Veränderungen auf mein Shopping-Verhalten ausgewirkt haben lest ihr wenn ihr hier klickt:




Ich habe den Artikel schon vor längerer Zeit für eine liebe Blogger-Kollegin als Gastbeitrag geschrieben. Petra Gartenäffchen zähle ich zu meinen ERSTEN echten Fans. Vermutlich waren es die Gemeinsamkeiten, die uns zu einander führten.

Wir „gehorchen“ beide einem König auf vier Pfoten. Bringen wir im Opfer aus der Dose belohnt er uns mit dem Anblick von Kleintierkadavern auf der Terrasse.  

Wir haben beide beruflich mit den Kevins und Chantals unserer Gesellschaft zu tun. Ich mit den kleinen – sie mit den großen.

Sie bastelt weil sie es gerne tut, ich tue es weil ich es muss und dafür bezahlt werde. Ich profitiere gerne von ihren enthusiastischen Upcycling-Ideen. Schließlich ist Verbrauchsmaterial teuer und Schulen haben nie Geld. 
  
Petra hat im Gegensatz zu mir einen grünen Daumen (meiner ist eher braun). Wenn bei euch (wie auch bei mir) alles eher knusprig wächst und ihr das ändern wollt dann lohnt es sich, mal genauer bei ihr rein zu schauen. Ebenso wenn ihr mal wieder mit mehr als Tiefkühlpizza aus eurem Backofen beeindrucken wollt…


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