Gebrauchsanweisung:
Ich respektiere Homosexuelle und sämtliche anderen sexuellen Orientierungen in vollem Umfang. Gesellschaftlich gemeinhin als „abwertend“ anerkannte Begrifflichkeiten wie zum Beispiel Schwuchtel o.ä. habe ich dem liebevoll-vulgären Umgangston meiner geschätzten homosexuellen Freunde entnommen. Wenn ich auch nie ein echtes Einhorn kennenlernen durfte, die Freude euch zu kennen bringt mich über diesen Verlust hinweg.
Es war mal wieder Ladysnight. Meine Sarah und diesmal leider nur einer unserer herrlich schwuchteligen Lieblingsbegleiter stürzten sich ins Nachtleben nach dem alt bekannten Motto „Sekt oder Seife“. Nico ließ sich wegen emotionaler Unpässlichkeit und zu wenig Schlaf leider entschuldigen.
Ich respektiere Homosexuelle und sämtliche anderen sexuellen Orientierungen in vollem Umfang. Gesellschaftlich gemeinhin als „abwertend“ anerkannte Begrifflichkeiten wie zum Beispiel Schwuchtel o.ä. habe ich dem liebevoll-vulgären Umgangston meiner geschätzten homosexuellen Freunde entnommen. Wenn ich auch nie ein echtes Einhorn kennenlernen durfte, die Freude euch zu kennen bringt mich über diesen Verlust hinweg.
Es war mal wieder Ladysnight. Meine Sarah und diesmal leider nur einer unserer herrlich schwuchteligen Lieblingsbegleiter stürzten sich ins Nachtleben nach dem alt bekannten Motto „Sekt oder Seife“. Nico ließ sich wegen emotionaler Unpässlichkeit und zu wenig Schlaf leider entschuldigen.
Unser
Rick ist eine emotionale 16 Jährige mit dem Körper eines 12Jährigen und dem
Erfahrungshorizont einer 45jährigen Prostituierten aus LasVegas. Wenn er so aus
dem Nähkästchen plaudert, könnte man meinen die ganze Welt ist schwul. Und die hohe Gayquote um ihn und uns herum lässt sich dank Grinder (das schwule Tinder) quasi visualisieren.
Der Haarschnitt zum Freundschaftspreis und die Botoxspritze fürs kleine Portmonee sind zweifelsohne Vorteile der homosexuellen Promiskuität. Wenn Mann aber wegen Verstopfung zum Arschdoktor (entschuldigt bitte, wir hatten getrunken, uns ist das Wort nicht gleich eingefallen), also zum Proktologen geht und dann feststellt, dass der 65jährige Mediziner erst kürzlich das eigene GayRomeo-Profil besucht hat, fühlt er sich dann doch mal peinlich berührt bei der Bitte sich zu entspannen um die rektale Untersuchung zu ermöglichen.
Der Haarschnitt zum Freundschaftspreis und die Botoxspritze fürs kleine Portmonee sind zweifelsohne Vorteile der homosexuellen Promiskuität. Wenn Mann aber wegen Verstopfung zum Arschdoktor (entschuldigt bitte, wir hatten getrunken, uns ist das Wort nicht gleich eingefallen), also zum Proktologen geht und dann feststellt, dass der 65jährige Mediziner erst kürzlich das eigene GayRomeo-Profil besucht hat, fühlt er sich dann doch mal peinlich berührt bei der Bitte sich zu entspannen um die rektale Untersuchung zu ermöglichen.
Nach
einer befundlosen Voruntersuchung und der Überweisung zur Darmspiegelung wartet
auch dort schon die nächste Bettbekanntschaft im weißen Kittel.
Die
Welt ist ein schwules Dorf mit durchaus auch schattigen Plätzchen. An dieser Stelle drängt sich mir eine Frage
ins Hirn, entscheidet man sich als schwuler Medizinstudent bewusst für das
Vertiefen eines Teilgebiets, das irgendetwas mit dem Hintertürchen zu tun hat?
Oder wird man womöglich durch die vermehrte Auseinandersetzung mit eben genau
dieser Körperregion erst schwul?
Es
türmen sich Fragen wie Kumuluswolken.
Ist die Männerquote unter Proktologen höher? Oder gibt es genauso viele
Frauen die sich mit sowas beschäftigen wollen? Und wenn ja, wie sind die denn
drauf???? Keine Ahnung wie ich heute Abend einschlafen soll, bei solch
tiefgreifenden Fragestellungen.
Nach
Abenden in denen Rick in unserem
Hetero-Sonnenlicht geglänzt hat, wurde er schon häufig gefragt wer denn die
beiden "geilen Ladys" (Zitat, Zitat!!! Nicht von mir!) waren. Im Szene-Mikrokosmos unseres Ricky-Boys tragen wir
den Namen Bitch-Barbies. Gefällt mir.
Bei
Bekanntschaften, die uns noch nicht erlebt haben kann das schon mal für
Verwirrung sorgen. Kürzlich hab ich nach einer Übernachtung bei Rick (ich war
mal wieder Gast eines Junggesellenabschiedes – dazu an anderer Stelle mehr) ein
eindeutig weibliches Wäschestück versehentlich vergessen (Kein Slip!). Der
männliche Besucher fand das gute Teil und stellte den armen Rick zur Rede, der
bis zu diesem Moment selbst nichts von meinem Fauxpas bemerkt hatte.
Da
steht also dieser Mann Sonntag halb elf in der Badtür, hält ein schwarzes
Spitzenhemdchen in den Händen, schnüffelt theatralisch daran und stellt dann
mit bestürzt schwuchteligem Unterton fest: „Rick, das ist eindeutig nicht von
dir! Ich glaube du hast mir etwas zu erklären!“
Man
kann sich vorstellen, dass jemand der uns nicht kennt mit Aussagen wie „Das ist
von einer Bitchbarbie… die hat letzte Nacht bei mir geschlafen… in meinem Bett…
aber ich habe auf dem Sofa geschlafen… sie ist schon weg… weil sie Familie hat…
einen Mann und zwei Kinder…“ eher schwer zufrieden zu stellen ist.
Wir
geben uns Mühe beim Aufbrezeln, schließlich sind wir mittlerweile ja schon ein
bisschen Fame. Und auch Rick hat seine Sorgen. Er muss sich noch rasieren.
Schließlich will er (Zitat) aussehen wie 12 und nicht wie 25. Er ist ja ein
Boy.
Unser
Boooyyy hat wie schon erwähnt die emotionale Reife EINER 16 Jährigen. Trotz aller
Mahnungen von uns und ALLEN Anderen hinsichtlich seines egozentrischen Lebensstils
plant er die Anschaffung eines Hundes. Sein einziges „Aber kuckt doch mal wie
niiiiiedlich der ist“-Gegenargument war für ihn in der Diskussion völlig
ausreichend.
Zugegeben
objektiv betrachtet ist so ein meerschweinchengroßer Hund mit der Physiognomie
eines Ewok-Babys wahrscheinlich wirklich ganz „zauberhaftig“ aber Rick schafft
es doch noch nicht mal seine Zimmerpflanzen regelmäßig zu gießen.
Immerhin
hat er sich schon Gedanken über die Erziehung seines Schützlings gemacht (der
Vollblut-Pädagoge). Das edle Tier soll türkisch lernen. Und Hundespielzeug, das
aussieht wie aus der Gay-Abteilung im Sexshop liegt auch schon in seinem
Amazon-Warenkorb.
Also
er: das Bräunungstuch ins Gesicht und die Wimpern für endlose Länge mit
Rizinus-Öl getuscht. Wir: aufgebitcht mit Glätteisen, Cinderella-Schuh und
Kleidern, deren Länge wenigstens kurz diskutiert wurde. Aber wo wenn nicht zur
Homoparty soll man diese Saumlänge sonst tragen können. Für den Swingerclub
sind die Fummel zu „angezogen“.
Und
rein ist gayle Partygetümmel, Rick stellt uns vor. Das sind Frau Müller,
Oberstudienrätin und Sarah, Visagistin aus Berlin. So unvorbereitet auf diese
schamlose Aufwertung unserer Werdegänge fällt es uns schwer den
arrogant-unnahbaren Gesichtsausdruck zu bewahren.
Wir
treffen Martin, unsere Lieblings-High-End-Transe und weitere Männer in wirklich
gut gemachter Frauengestalt neben denen wir uns hinsichtlich ihrer weitgehend
fettfreien Körper mit Taillen von 10Jährigen fühlen wie fette Schweine.
Rick
hält mit Hintergrundinformationen nicht hinter dem Berg, ob Polizisten mit denen
im wahren Leben seit ihrem Coming out keiner mehr die dienstlichen Duschen
benutzen will oder Freunde die auf Grund selbstloser Hingabe für sexuelle
Handlungen in der Öffentlichkeit nun den szeneinternen Spitznamen „die Bücke
von der Albert-Brücke“ tragen - es gibt hier so viel zu entdecken.
Britneybitch
und Will-I-am heizen uns aus den Boxen ein, oben drauf balzende Männer, die
sich gegenseitig ihre schwitzenden nackten Oberkörper anbieten. Und dann der
Stimmungsknick des Abends. Rick trifft auf den festen Freund seines größten
Fehlers und besten Fi***ers ever (Ricks aktuelle Definition von „großer Liebe“). Während er Rick fortan nicht mehr aus den Augen lässt und ihn von Floor zu Floor stalkt, sinkt die Stimmung unseres Party-Prinzen zusehends.
Alexander,
der Abwesende, um den sich von diesem Augenblick an wieder alles dreht, konnte Rick
nie eine zufriedenstellende Reaktion auf die Aussage „Ich kann nicht
akzeptieren, dass du mit allen auf der Welt Sex hast, nur mit mir nicht!“ bieten,
nachdem er ihm in den Monaten davor den besten Sex seines Lebens beschert
hatte.
Um
sich selbst und seinem „Rivalen" auf der Tanzfläche zu zeigen, dass auch er
durchaus Begehrlichkeiten wecken kann, „missbraucht“ er kurzerhand einen seiner
vielen Verflossen und liefert der Öffentlichkeit eine schweißtreibende
Vollkontakt-Knutscherei.
Die
Genugtuung hält aber nur bis zum 500m langen Heimweg, auf dem er bei fast einer
ganzen Schachtel Zigaretten seiner Wut über diese „elende Hure, diese miese,
dreckige F***“ Luft macht.
Anwohner,
die in lauen Spätsommernächten gerne bei offenem Fenster schlafen, haben nun
wohl auch eine vage Vorstellung wie schwer das Leben eines homosexuellen
Dauergeilen im Körper eines 12Jährigen sein kann.
Blind
gefangen in seinem eigenen Leid entgeht ihm die seelische Verletzung welche uns
an diesem Abend zu später Stunde zugefügt
wurde. Wir hielten uns dezent im Hintergrund als Rick von einem flüchtigen
Bekannten an der Bar mit Blick auf uns gefragt wurde, wer von uns den Nico,
seine bessere Hälfte, sei.
Hallo?
Sehen unsere Möpse vielleicht aus, als hätten wir sie aus Badeschwämmen gebaut?
Wir sind trotz Absatzschuhen höchstens einssiebzig und nicht zwei Meter groß,
unsere Augenbrauen sind da wo sie hingehören und unsere Frisur wurde nicht von
chinesischen Billiglohn-Arbeiterinnen handgeknüpft. Wir sind fassungslos – aber
für unsere Fassungslosigkeit ist unter Ricks Gewitterwolken am
Zuckerwattehimmel kein Platz.
Kurz
vor halb vier Uhr nachts glühen die Tasten von Ricks Smartphone. In seinem
Prinzessinnen-Bettkokon auf dem Sofa läuft der virtuelle Schwuchteltalk auf
Hochtouren. Schließlich muss er ja irgendwo hin mit seinem Unmut über diese
„elende Nutte“.
Wir
schminken uns das dünne „Ich bin eine echte Frau und brauche keine
Spachtelmasse um Bartwuchs zu vertuschen“ – Makeup ab und legen die
geschundenen Ladysfüße in Größe 38 hoch.
Am
nächsten Morgen sind wir beim Packen besonders umsichtig, um nicht den nächsten
Supergau im Gayuniversum zu provozieren, wenn diesmal Underwear von gleich zwei
Bitchbarbies unterm Bett liegt und Erklärungen notwendig werden.
Und
damit endet der GAYZEMBER 2016. Ich freue mich auch im kommenden Jahr wieder
auf Leipzig - meine zweite Heimat - und viele wunderbare Abende mit Rick, Nico, Sarah und dem Penismemory. Ich liebe
euch!
GAYZEMBER 2017… will be magic again.
GAYZEMBER 2017… will be magic again.
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