Lehrer sind auch nur Menschen. Und nicht jeder trifft sich abends mit Kolleginnen abwechselnd zum Nordic Walking oder zum Fortgeschrittenenkurs in Seidenmalerei. Ich denke ich bin das Kuckucksei im Lehrerzimmer. Etwa wie ein Veganer, der ausversehen Metzger geworden ist oder ein Pilot mit Höhenangst. Oder wie eine Franzi van Almsick, die immer wieder vom Schwebebalken fällt weil sie noch nie jemand ins Wasser geschubst hat.

Mittwoch, 1. November 2017

Fack ju Göhte: Realität mit Snapchatfilter - der Lehrerkommentar



An Fack ju Göhte scheiden sich sicherlich die Geister. Die Storys um die bildungsresistenten Jugendlichen Chantal, Zeynab, Danger, Burak und ihrem Zufalls-Pädagogen Herrn Müller werden von den einen gefeiert und von den anderen als Trash verschrien. Ähnlich polarisierend vermutlich wie Shades of Grey. Mit dem Unterschied, dass ICH Shades of Greyschlichtweg bescheuert fand, mich aber bei Fack ju Göhte bestens unterhalten fühle. Jetzt könnte man denken okaaayyy: du bist ja auch Lehrerin, bei SoG ging es um Sex und (Pseudo)BDSM. Nun, ich bin weder dem einen noch dem anderen abgeneigt. Vermutlich liegt es einfach daran, dass FjG genauso nah an der Realität geschrieben wurde wie SoG davon entfernt ist. Außerdem macht FjG in etwa das Gleiche wie Frau Müller: ein Abbild der  Realität schaffen, das garniert mit Stilmitteln wie maßlose Übertreibung, Sarkasmus und grenzwertigem Humor aus etwas Tragischem den Unterhaltungswert herauskitzelt.

Wie nah dran und manchmal eben auch nicht - das darf ja auch so sein, sonst wäre es keine Komödie sondern eine Doku- das zeige ich euch mit den folgenden, lose an einander gereihten Filmkommentaren.

„Chantal, heul‘ leiser!“
Herr Müller saß im Knast und der Versuch, dort seinen Hauptschulabschluss nachzuholen, ist gescheitert. Seine geringe Allgemeinbildung sei eine Gefahr für die Öffentlichkeit. Stichwort Bildungskirse und Quereinsteiger. Aktuell leistet sich mein Bundesland den Luxus, bei Quereinsteigern noch mindestens einen Magisterabschluss zu verlangen. Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit und der steigenden Ausfallquoten bei den Kollegen, bis die Anforderungen herabgesetzt werden. In der Praxis glaube ich, dass einem Lehrkörper Knast- und Kiezerfahrungen gerade im Haupt- und Förderschulbereich hilfreicher sein können als ein abgeschlossenes Germanistikstudium, was Herr Müller im Film ja auch eindrucksvoll beweist.

„Du bist echt die dümmste Lehrerin der Welt!“ – „Aber auch die geilste!“
Seine Freundin Charlie, die Stripperin mit dem wunderschönen Leotop und dem bemerkenswerten  „Bitch an Bord“-Autosticker, hat das erbeutete Geld, wegen dem Herr Müller 13 Monate im Gefängnis saß, auf einer Baustelle vergraben. Ein reichliches Jahr später steht dort die Turnhalle der Schule. Grober Filmfehler . In welchem behördlichen Schlaraffenland schafft man einen Neubau für eine Schule in EINEM Jahr?

Eine der Paraderollen im Job von Zeki Müllers Freundin ist die „sexy Lehrerin“ mit halterlosen Strümpfen und tiefem Ausschnitt. Unnötig, ein Klischee. Um Väter und Schüler ab Klasse 9 ungewollt wuschig zu machen reichen Jeans, T-Shirt und ein glaubwürdiger U30-Look. Das liegt an der durch die Überalterung im Kollegium ungewohnten Optik.

„Wir Lehrer werden den ganzen Tag verarscht – ab und zu muss man zurück verarschen.“
In der Goethe-Gesamtschule finden Bewerbungsgespräche statt, sowohl für Hausmeister als auch für Lehrkräfte. Wenn es in der Realität so wäre, dass sich Schulleiter ihre Arbeitskräfte selbst aussuchen könnten UND die motivierten Bewerber noch bevor sie den Arbeitsvertrag unterschreiben eine Livesequenz vom Schlachtfeld erleben (wie im Film), dann… tja, dann sähe die Bildungslandschaft anders aus. Wir hätten keine Kollegen, die eine undeutlichere Aussprache haben als meine gesamte erste Klasse zusammen oder die erst nach 45 Minuten Unterricht in einer sechsten Klasse der Förderschule feststellen, dass eine „Kasus“-Unterrichtseinheit in Deutsch gelinde gesagt deplatziert ist und noch gelinder gesagt zu Verhaltensproblemen führt. Und wir würden nicht jedes Schuljahr einen Hausmeister verschleißen.
 
Der Bullshit-Button, den auch Frau Gerster auf ihrem Schreibtisch stets griffbereit hat. Informiert mich bitte umgehend, wenn ihr irgendwo eine deutschsprachige Version entdeckt. Meiner spricht leider nur Englisch.
Die Schulleiterin Frau Gerster, übrigens meine Lieblingsfigur, schnüffelt zum Stressabbau am Leimstift. Meine Schulleiterin sitzt in jeder Pause in ihrem Auto vor der Schule und raucht. ICH als Schulleiterin würde wahrscheinlich den ganzen Tag Dosenprosecco statt Kaffee trinken und eine Katze streicheln. Kennt ihr Dr.Kralle aus Inspektor Gadget und seinen Kater? Oder wie Dr.Evil aus Austin Powers... so in etwa.

„Ey, red ma höflich du Opfa!“
Die Schülerschaft, ihre Gepflogenheiten und der Umgang miteinander sind verdammt nah an der Realität abgebildet. Rauchende Schüler sind ein Kapitel für sich, bei dem es für den aufsichtshabenden Lehrer viel Kapazität zum Kräfte sparen gibt. Schließlich kann man nicht alles sehen und wem außer sich selbst schaden sie damit? Das hat auch Film-Kollegin Caro Meyer verstanden und zündet sich erstmal in Ruhe eine an.
Bei uns in der Schule tun sie es hinter den Himbeersträuchern im Schulgartenbiotop. Zu meiner Schulzeit war es der Fahrradparkplatz. Dumm wenn der Lehrer, um das aus dem Schulhaus heraus zu maßregeln ans Fenster im Mädchenklo muss: „Ich sehe, dass ihr raucht!“ – „Wir sehen, dass sie im Mädchenklo sind, Herr Schlott!“ – wer im Glashaus sitzt, ne?

„Drücken sie sich mal aus, Frau Schnabelstedt, ich versteh kein Wehleidig!“
Referendarin Fräulein Schnabelstedt steht noch am Anfang ihrer Karriere auf dem Bildungssektor aber eine wichtige Sache hat sie schon gelernt: Im Kühlschrank muss Prosecco sein. Ihre Kollegin und Mitbewohnerin Frau Meyer ist mir wahrscheinlich am ähnlichsten, außer der Tatsache, dass Sie mit dem Rennrad zur Schule fährt. Wenn Caro Meyer telefoniert, dann klingt das so:  

„Elternabende sind das letzte… ich muss erstmal pissen … Lernbehinderungen kommen nicht von ungefähr … kann es sein, dass sie ihr Kind zu einem asozialen Penner erzogen haben … boar, ich hab schon wieder zugenommen, nur an den Titten nicht.“  
- Ja, definitiv ich.

„Ganz ehrlich Herr Müller, sind sie geborderlined oder was, sie Geisterkranker?“
Herr Müller nimmt einem Schüler das Frühstück weg und beißt genüsslich hinein. Lieber würde ich mich von innen selbst verdauen als etwas aus einer Schülerbrotbüchse zu essen. Einer meiner Schüler hat seiner Mutter einmal erzählt, ich würde ihm seine Brote wegnehmen. Und als wäre das nicht genug, behauptete er außerdem, ich würde seine Stullen meinen Kindern mit nach Hause nehmen. Ich lass das jetzt mal auf den Leser wirken.

„Das hab ich für dich in der Burnout-Klinik getöpfert.“ – „Ist das spülmaschinenfest?“
Kollegin Leimbach-Knorr, die geburnoutete Lehrerin, wie Chantal sagen würde, wünscht sich den Tod und springt aus dem Fenster des Lehrerzimmers im ersten Stock. Tatsächlich sind Lehrer mit Burnout einfach langzeitkrank. Das ist traurig für diese Kollegen und soll an dieser Stelle von mir keinesfalls bagatellisieren. Zumal ich selbst schon Erfahrungen mit dieser Krankheit gemacht habe. 
Wenn allerdings alle Lehrer mit Burnout aus dem Fenster springen würden, dann hätten die Tatortreiniger keine Zeit mehr Dielen und Teppichböden in Wohnungen von Blutflecken zu befreien, sondern würden hauptberuflich das Pflaster des Schulhofs schrubben. Außerdem können die Stellen toter Lehrer nachbesetzt werden, die von Dauerkranken jedoch nicht. Nachbesetzung würde das bis dahin Vertretung schiebende Kollegium schonen, ist aber auf Grund des fehlenden ambitionierten Pädagogennachwuchs gar nicht so leicht. Und hier schließt sich der Kreis. Ich geh‘ töpfern.

„Ich will Lehrerin werden, weil das der einzige Beruf ist, in dem Frauen Kinder haben können ohne dick sein zu müssen.“
Nach dem missglückten Suizid von Frau Leimbach-Knorr fragt die Schulleiterin das Kollegium wer die Arschlochklasse übernehmen will. Was dann passiert ist das wahre Leben, jeder hält seinen Job für den härtesten und hat natürlich keine Kapazitäten. In der Realität gibt es für sowas Dienstanweisungen, im Film eine übermotivierte Referendarin, die Schnabelstedt.

Die Szene in der Elisabeth Schnabelstedt zum ersten Mal im Klassenzimmer auf die 10. Klasse trifft ist absolute Realität. Problem: Sie nimmt sich zu viel vor. Sie möchte gesiezt werden, besteht auf Artikel und  alle sollen sitzen und ruhig sein. Utopisch. Sie sollte sich an Wygotski erinnern. Der sprach von der Stufe der NÄCHSTEN Entwicklung. Für diese Schüler hieße das, nicht in die Ecke zu kacken und an den Türrahmen zu pinkeln. 
Für bedeutet Schnabelstedt es: überleben, nicht heulen und zumindest dafür sorgen, dass man das Chaos nicht bis nach draußen hört. Wie auch immer sie das anstellt. Alles Weitere ist Wunschdenken.
 
„Wer heute noch Lehrer wird, muss wahnsinnig sein“
Bei der Lehrprobe der Referendarin entdeckt jeder Insider einen groben Filmfehler. Die Tafel ist nicht sauber abgewischt unter dem Tafelbild. Sowas wird als erstes angemahnt, wenn’s auf den Scheiterhaufen konstruktiver Kritik zur didaktischen Inquisition geht. Anfängerin.

Das Fräulein verknallt sich in den Herrn Müller und folgt ihm aufs Klo, als er von Chantal geschminkt und frisiert aufwacht, nachdem er seinen Rausch auf dem Lehrerpult ausgeschlafen hat. ICH würde noch nicht einmal den Chippendales an diesen Ort folgen, den ich nur betrete wenn Schülerleben oder vom Landkreis finanziertes Sanitärporzellan samt Rohrleitungen gefährdet sind. Ihr macht euch kein Bild … fliegende Klobürsten … Pausenbrote im Abfluss der Pissoirs … wie ein gekacheltes Mordor.

„… ich bin doch jetzt schon drei-  bis viermal pro Woche in der Schule!“
Herrn Müllers erster pädagogischer Ansatz ist eine Überlegung wert: „Ihr steht alle auf Eins. Jeder, der mir auf die Eier geht, kriegt ne Note Abzug.“
Gar nicht schlecht, die Idee. Bei den Kleinen funktioniert das, der Erstkontakt mit den Zehnern endet allerdings jäh. Der Neu-Pädagoge sitzt im Auto und schlägt brüllend auf sein Lenkrad ein: „Diese Wichseeeer!“ - Jeder Lehrer. Immer.

Am nächsten Tag fordert er die Schüler per Paintballkanone auf, den Schulhof zum Zwecke des Unterrichts zu verlassen. Mir persönlich würde manchmal schon ein Betäubungsgewehr reichen. Mein ganz individuelles Problem mit der Treffsicherheit lassen wir an dieser Stelle außen vor. Betäubungs-Schrot vielleicht...

„Sie haben nicht gesagt, dass das Asoziale sind!“ – „Wie bitte? Was ist das denn für ein Unwort. Jugendliche aus bildungsfernen Schichten bitte schön.“
Daniel „Danger“ und Chantal sind das Zentrale Nervensystem und die Achilles-Sehne des Sauhaufens. Sozusagen der Dorn im Holzbein. Herr Müller schlägt sie mit ihren eigenen Waffen. Schmiert ihnen Dreck ins Gesicht, macht sie vor ihren Freunden lächerlich und nimmt ihnen das Gras weg. Und während die Jugendlichen der 10b immer mehr zu Schülern werden, wird Herr Müller immer mehr zum Lehrer. Er konfrontiert sie mit ihren (nicht vorhandenen) Berufswünschen und bringt sie zu Junkies auf Entzug, den HarztIV-Eltern seiner prostituierten Freundin und ihrem Bruder Ronny, dem gewalttätigen Nazi. Zum Mittag gibt’s Döner für alle. Lebensweltnaher Unterricht nenne wir Pädagogen das - mit dieser Deklaration bekommt man jede Exkursion bewilligt.

Und sonst? Er übersetzt Romeo und Julia mit ihnen in Bordsteindeutsch und begeistert sie so fürs Schülertheater. Er erörtert Jurassic Park und schafft es auf diese Art, zumindest halbwegs akzeptable Aufsätze produzieren zu lassen. Okay, er flunkert ein wenig wenn es darum geht, den Schülern ihr eigenes Kompetenzniveau vor Augen zu führen, spätestens als er Chantal für Jugend forscht anmeldet – wir alle erinnern uns nur zu gerne an den Wimperntuscheautomat -  aber immerhin gelingt es ihm so, die Klasse für Schule und Lernen zu begeistern und von ihren eigenen Fähigkeiten zu überzeugen.

„Wir waren ja seit vier Jahren nicht mehr bei Jugend forscht … seit diesem Hundescheiße-Vulkan.“
Ich bin ja ein Fan unkonventioneller Lernmethoden und Lehrplanreformen. Herr Müller kann die Klasse durch seine spezielle Art so für sich gewinnen, dass Chantal und Danger den Tunnel unter der Turnhalle auf ihre Kappe nehmen und behaupten, sie hätten einen Nazi-Schatz gesucht. Die Loyalität der Schüler ist wertvoller als jeder Nazi-Schatz. Das kann ich aus der Praxis bestätigen. Wenn du sie auf Streichholzschachtel-Größe zusammenfalten kannst und sie dir anschließend sagen, dass dein T-Shirt cool ist oder der Klassenrowdy aus der Neunten, der kurz vor der Suspendierung steht, handzahm wird und vor allen gesteht: „Orrr, das ist voll schön wenn mal eine junge Lehrerin mit uns Unterricht macht!“ obwohl die Klassenlehrerin noch nicht mal an der 50 kratzt, dann klopfst du am Lehrerolymp.

Für die Hackordnung gibt es an der Goethe-Gesamtschule ein Online-Lehrerranking auf dessen Ergebnisse die Lehrer ganz gespannt sind. Gewählt werden unter anderem die heißeste Lehrerin, der süßeste Lehrer und der größte Alptraum. Bei uns sind immer alle ganz heiß auf die Geburtsanzeigen des örtlichen Klinikums. Die Namen der ehemaligen Schüler werden bei den Eltern der Babys rausgesucht, markiert und im Lehrerzimmer ausgehangen. Fragt mich nicht.

„… und dann einfach aufpassen, dass keiner stirbt!"
Fräulein Schnabelstedt nötigt Herrn Müller zur Schwimmbegleitung. Bei uns schwimmen nur die Kleinen. DAS ist der Horror für jede Begleitung. Lieber acht menstruierende Jugendlich in Socken auf der Bank als geflochtene Zöpfe aufdröseln, Schuhe zubinden und ein Jason Lee mit Magen-Darm, der die ganze Dusche vollkackt.

Swagetti Yolonese, Burak!
Ein nachts von der ganzen Klasse besprühter Zug als Kunstprojekt, das ist doch mal was anders als bemalte Schuhe, Handpuppen aus Pappmache und Masken aus Gipsbinden. Ich bin ja leider Werkenlehrer. Aber vielleicht sollte ich mal eine Lichtinstallation aus Warnbaken, Begrenzungspfosten und Baustellenbeleuchtung vorschlagen. Schon alleine weil ich bei der nächtlichen Aktion auch so eine zauberhaftIGE Katzenmaske wie die Referendarin im Film tragen dürfte. Da ich immer die letzte beim Sprint zum alljährlichen Sportfest war, wäre ich wohl die Erste, die man verhaften würde. Aber ich hab ja Erfahrung darin, MEINEN Dienst zum Dienst der Freunde und Helfer in Uniform zu machen (Hier mehr dazu)

Bei einem Ausflug auf den Biobauernhof  landet das Projektil mit den Sexualhormonen für die Lamas versehentlich im Hintern der Lehrerin. Damit kann ich auf Exkursionen bisher nicht dienen. Aber mit einem großen Brunnen im Eingangsbereich eines Zoos, der nach einem Ausflug ohne Zwischenfälle dafür sorgt, dass zwei Schüler an den Handtrocknern in den Toiletten ganzkörpertrockengeföhnt werden müssen damit sie überhaupt in den Bus zur Heimreise steigen dürfen.


„Die Klasse befindet sich in einem intellektuellen Vakuum!“
Am Schluss schenkt Zeki Müller das Beutegeld seines Banküberfalls von damals Fräulein Schnabelstedt, damit die Turnhalle instand gesetzt werden kann und so die Schule nicht pleite geht. Eine Schule kann Pleite gehen? Wie geht das? Werden Schüler und Lehrer dann an den Meistbietenden zu Spottpreisen versteigert und ein Sonderpostenkaufhaus zieht ein? Und vor allem: woran merkt man, dass eine Schule pleite ist? Wenn der Kaffee im Lehrerzimmer zweimal aufgekocht wird und statt einlagigem Toilettenpapier einfach gar keins mehr da ist? 

Die Schulleiterin hat bei entsprechenden Leistungen der Schülerschaft vielversprechende Belohnungen in Aussicht. Ein besserer Platz im Ranking steht für eine Cafeteria und Smartboards. Wenn das so wäre, würde man bei uns sicher noch auf Schiefertafeln schreiben.

„Sie is Nutte, sie weiß was gut aussieht!“
Der gröbste Fehler verbirgt sich am Filmende und hat eigentlich gar nichts mit Schule zu tun: eine verheulte Frau mit wüsten Haaren und Nutella in den Mundwinkeln schafft es binnen fünf Minuten sich zu schminken, zu frisieren und ausgehtauglich anzuziehen. Sind wir in Pandora? Pandora liegt in Asien, würde Danger sagen. Pandora gibt es nicht? Gibt es wohl, sonst wäre es nicht in 3D…

Fazit für die Leser: Ein bisschen als hätte Chantal die Realität mit einem Snapchat-Filter versehen. Kann man sich aber anschauen, wenn man sich der eigenen Intelligenz so sicher ist, dass man weiß sie ist auch da, wenn man einen Abend lang mal nicht Hermann Hesse oder Friedrich Nietzsche liest. 

Fazit für mich: Dass Erfahrunshorizonte jedweder Art jenseits des Schulgeländes auch im pädagogischen Überlebenskampf nützlich sein können - DAS wusste ich bereits vor Fack ju Göhte. Dass aber sowohl mein Kollegium als auch die Schülerschaft so normal sind, dass sich reale sowie fiktive Charakere fast schon erschreckend ähneln, DAS war mir bisher nicht bewusst. 

Ihr könnt vielleicht keinen Herrn Müller haben, der euch mit der Paintball-Kanone zur Arbeit treibt. Aber mit dem Klick auf "Gefällt mir" bei Facebook habt ihr eine Frau Müller, die euch immer gerne daran teilhaben lässt, wenn sie sich bei ihrer Arbeit eine Paintballkanone
herbeisehnt. 

Zum Abschluss noch Chantal und ihr Kommentar zum Literaturklassiker "Dschurässik Park": 








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