Lehrer sind auch nur Menschen. Und nicht jeder trifft sich abends mit Kolleginnen abwechselnd zum Nordic Walking oder zum Fortgeschrittenenkurs in Seidenmalerei. Ich denke ich bin das Kuckucksei im Lehrerzimmer. Etwa wie ein Veganer, der ausversehen Metzger geworden ist oder ein Pilot mit Höhenangst. Oder wie eine Franzi van Almsick, die immer wieder vom Schwebebalken fällt weil sie noch nie jemand ins Wasser geschubst hat.

Dienstag, 31. Oktober 2017

BLOGTOBER 10 Funfacts über Frau Müller - die Zusammenfassung


Im Blogtober wollte ich ausnahmsweise mal professionell in meinem Autoren-Tun sein und habe mich (wie man das eben macht wenn man es RICHTIG macht) für Nischen entschieden und eben so ganz typische Bloggersachen gemacht. Ich hab euch meinen Style gezeigt, hab gebastelt, bin um die Welt gereist und habe sogar gekocht kochen lassen. Da eine gute Portion Narzissmus zum erfolgreichen Bloggen unabdingbar ist und all das noch lange nicht ausreicht, habe ich den ganzen Oktober über die Karten auf den Tisch gelegt, die Hosen runter gelassen, eben Tacheles geredet. Die Menschen wollen auch die staubigen Dreckecken, Wollmäuse und Abstellkammern der Vergangenheit ihrer Idole kennen. Richtige Fans brauchen Futter.  Auf Facebook postete ich immer montags und mittwochs ein schmutziges Detail aus dem aufregenden Leben der Müllerin. (...schiebt nur eben schnell den bösen größenwahnsinnigen Zwilling mit Gewalt vom Laptop weg...). 
Für alle, die mir in ihren Abonniereinstellungen noch kein Sternchen gegeben haben (das ist mir lieber als der Walk of Fame), kommt hier noch einmal die Zusammenfassung:

No.1: Sächsisches Hollywood meets Frottee in Pastell
Vor etwa zehn Jahren hatte ich eine Statistenrolle bei In aller Freundschaft. Ich saß im Bademantel und in Pantoffeln im Rollstuhl und wurde aus dem Fahrstuhl geschoben. Wegen mir musste die Szene zweimal gedreht werden. Ich hielt es für authentischer zu husten. Dadurch hat man die Hauptdarsteller allerdings nicht verstanden. Laien!
Der große Müller hat kurz darauf auch mitgespielt. Allerdings eine Mädchenrolle. Er hat's verkraftet.
(Bevor jetzt wieder Fragen kommen: Beim großen Müller müsste es Folge 368 aus Staffel 10 gewesen sein. Bei mir Staffel 9 denke ich, die Nummer der Folge weiß ich allerdings leider nicht mehr.)

No.2: Der Räudige Rüdiger - ein Kater goes Guinessbuch
Als ich etwa 10 Jahre alt war, zog ein Kater in die MüllerMansion. Er lebte als Mäusefänger im Keller, konnte durch ein geöffnetes Fenster rein und raus und wurde von den Seniormüllers nur gefüttert. Erst mit gut 20 Jahren bekam er den Namen RÄUDIGER RÜDIGER, weil der taube Katzenherr vom vielen Schlafen in der prallen Sonne des Vorgarten-Beets etwas abgerissen aussah. Der RÄUDIGE RÜDIGER starb mit stolzen 25 Lebensjahren an Altersschwäche. Ruhe sanft, Rüdiger.
(Wenn ihr jetzt denkt Rüdiger war alt: eine Leserin hatte eine Katze mit 30 Lebensjahren vorzuweisen!)


No.3: Fernseh-Containern und ADHS
Ich liebe es zu zappen. Ich kann einen ganzen Fernsehabend nur mit Drücken der Fernbedienung verbringen. (Und Herrn Müller damit in den Wahnsinn treiben.)
(Mit dem Netflix-Abo hat Herr Müller unsere Ehe gerettet.)

No.4: Kenne deinen Feind
Als Grundschülerin ging ich zur Christenlehre. Weil das alle meine Freundinnen taten. Obwohl ich damals als Beste den Bibeltest mit Auszeichnung bestand, bin ich heute Atheistin mit Leib und Seele. Von meinem damaligen Wissen ist nichts mehr übrig. Ich konnte schon immer gut Bulimie-Lernen.
(Ich überlege schon seit Längerm, wie sich diese Referenz in meinem Lebenslauf macht. Kommt wahrscheinlich auf die angestrebte Position an.)

No.5: Heute sinkt für sie DAS NIVEAU
Ich kann mich über Flachwitze totlachen. Meine zwei liebsten Flachwitze:
Sagt die Null zur Acht: „Hey, cooler Gürtel!“
Was ist grün und stellt zu viele Fragen? – Günther Lauch
(Die Reaktionen auf diesem Post bei FB sind zu einem unfassbar lustigen Flachwitz-Kompendium angewachsen. Ich danke meiner Lesern und den Fans einfacher Unterhaltung unter ihnen.)

Meine drei liebsten Leserwitze:

  1. "Sitzt eine Kuh auf'm Baum und strickt eine Keksrolle, kommt ein Polizist vorbei und sagt: "Hier wird nicht geraucht!" Und die Moral von der Geschicht': "Yoghurt hat keine Gräten!"  (oder wie ich in der zwölften Klasse Mathe verstand)
  2. Was ist bunt und rennt über'n Tisch? - der Fluchtsalat
  3. Was ist rot und steht an der Laterne? - eine Hagenutte 

No.6: Die Braut, die sich traut...
Ich war ein braver Teenager. Zu meinem Junggesellinnenabschied habe ich das erste Mal in meinem Leben Gras geraucht. Aus der Wasserpfeife des minderjährigen Schwagers meiner Schwägerin. Davon musste ich so husten, dass ich fast in den Pflanzkübel im Garten seiner Eltern gekotzt hätte.
(Gruppenzwang wird dann zu etwas Schönem, wenn man ihn als solchen erkennt und zulässt.)

No.7: Stephen King's "LAPPEN" (und jetzt bitte ein Kreischen im Hintergrund vorstellen)
Ich ekle mich vor fremden Spüllappen. Vor fremden Lappen allgemein. Vor Lappen. Wuuhä. Eklig. Bäh.
(Wenn wir das Wort LAPPEN als Teekesselchen -oder Homonym, wie die Intelligenzbestien sagen würden- verstehen, bleibt meine Aussage zu beiden Bedeutungen bestehen. Lappen sind was furchtbares.)

No.8: Ich bin so froh, dass ich'n Mädchen bin...
Herr Müller hat mir vor drei Jahren zu Weihnachten eine MonsterHighPuppe geschenkt. Er hat sie laut seiner Aussage nach der Ähnlichkeit zu mir ausgewählt. Ich bin die einzige Frau hier im Haus. Er hat mein verliebtes Schwelgen in den Mädchenabteilungen der Spielzeugdealer nicht mehr ausgehalten.
(Sie steht im Schuhkämmerchen neben dem Hexenkessel, den sie mitgebracht hat und meinem dreißig Jahre alten LITTLE PONY, welches auch in diesem hohen Alter immer noch nach Vanille duftet. Ach ja, und Miss Krabappel komplettiert das Trio meines Herzens.)

No.9: Pussy Wagon auf dem Lehrerparkplatz
Als Fahranfängerin fuhr ich einen hellblauen FordKA mit Ledersitzen in der D2-CallYa-Edition mit Freisprecheinrichtung für’s Nokia 5110. Ich war so stolz. Dann lernte ich Herrn Müller kennen, der konsequent sein Gedankengut in mich hinein pflanzte. Heute heißt mein Traumauto MuscleCar DODGE CHALLENGER. Und wenn Herr Müller die Augenbrauen hochzieht bei meiner Antwort auf die Frage nach dem nächsten Auto heißt es von mir nur: „Ernte die Früchte deiner Saat.“ Ich würde notfalls auch einen Chevrolet Camaro nehmen, den gibt’s wenigstens als Cabrio oder wie ich immer argumentiere: „Du kaufst dir ja auch nicht ein teures Gemälde und hängst es in den Keller.“
(Was wäre es für ein Meega-Auftritt, in dieser Karre vor der Schule zu parken. Obwohl: Jerome hat damals schon der mit der Fernbedienung geöffnete Kofferraum des Passaratis gereicht um in maximales Erstaunen auszubrechen und theatralisch "Frau Müllaaaa, wie kannssst du dir DASSS leisssten!" zu lispeln.)

No.10: Ich bin KEIN Messi - Mein Geschmack ist neo-eklektisch
Ich liebe Schrottwichteln. Nicht weil ich da etwas loswerden kann. Sondern weil ich es durch eine Mischung aus Glück und Tauschgeschick hervorragend verstehe, die heimlichen Schätze der Wichtelrunde zu ergaunern. Highlights bisher: ein Karton Gratis-Wein vom Pizzadienst (reicht zum Kochen und Bowle machen völlig) und eine ganz zauberhaftIGE Reisetasche mit Leopardenmuster, welche mir jetzt als Trainingstasche für den Kampfsport dient. Ich bin gespannt was dieses Jahr für mich bereithält. Zum Glück ist bald Weihnachten.
(Ich hab die geschnitzte Ringkatze mit dem überlangen senkrecht nach oben aufgerichteten Schwanz vergessen. Ganz zauberhaftIGES Teil.)
 
In diesem Sinne: ich wünsch euch ein schaurig-schönes Halloween. Ach, da fällt mir ein - noch ne FunFact-Geschichte: ich ging mal als Wilma Feuerstein auf eine Halloweenparty. Ausgerichtet wurde diese von Leuten, die ich vierzehn Tage vorher bei IKEA kennengelernt hatte, als Herr Müller und ich ein Bett gewannen. Genauer gesagt waren es zwei Betten... 

Geschichten, die das Leben schreibt 
(und mein manchmal abgedrehter Verstand)-
mal als Nobelpreisträger 
mal als Legastheniker - 
gibt's immer Mittwochs HIER

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